Welches Kind hat nie befürchtet, von seinen Eltern verlassen zu werden? Wer hat nie davon geträumt, sie seinerseits aus Rache, Enttäuschung, aus Lust, mit dem Kindsein Schluss zu machen, zu verlassen?
Mit P.P. les p’tits cailloux (P.P. und die Kieselsteinchen) bringt uns Annabelle Sergent auf die Fährte des berühmten „Petit Poucet˝, des Däumling, eines der großen Märchen, die unsere Kindheit bereichert haben. Eine Geschichte so alt wie die Welt, aber „à la Loba“!
Obwohl die Schauspielerin-Erzählerin allein auf der Bühne ist, lässt sie dank ihrer absonderlichen Erzählung Bilder und ganze Bühnenelemente auftauchen und spielt nacheinander alle Figuren der Geschichte: Den Däumling, sechs aufgeweckte Geschwister, drei Witzbolde von Kieselsteinen, einen furchterregenden Wald…
P.P. les p’tits cailloux, das ist: Eine bissige Sprache, die unseren althergebrachten Vorstellung fröhlich eine lange Nase zieht.
Kommen Sie sich dieses deftige Stück anschauen, aber verlaufen Sie sich nicht auf dem Weg hierher…
Die Compagnie Loba wird September 2001 gegründet, initiiert von Annabelle Sergent. Annabelle Sergent schreibt ihre Stücke und tritt auch selbst darin auf. Sie bedient sich für ihre Erzählungen aus der Literatur, am meisten sind ihre Stücke jedoch von Begegnungen mit dem Publikum inspiriert. Mit P.P. les p’tits cailloux, (uraufgeführt 2010 / fast 200 mal aufgeführt bisher), einer freien Nacherzählung der Geschichte vom Däumling setzt Annabelle ihre Arbeit “allein auf der Bühne” fort. Dabei vertieft sie die Beziehungen zwischen Worten, Licht und Musik auf einer Bühne.
Weniger als 6 Monate nach seinem Erscheinen wird P.P. les p’tits cailloux bei den Molières 2011 nominiert, in der Kategorie junges Publikum.