Glauben Sie an Gespenster ? Johannes auch nicht, und doch…
Matin et soir (Morgens und abends) ist die Erzählung zweier besonderer Tage: Des Geburts- und des Todestages von Johannes, einem alten norwegischen Fischer. Zwei Tage des Übergangs, eines Zwischenstadiums zwischen Fiktion und Realität.
Der einfache, musikalische Stil von Jon Fosse macht die heimlichen Gedanken seiner Figuren ebenso greifbar, wie ihre Widersprüche und das Aufwallen der Gefühle. Er schafft ein sehr reales Universum, in dem doch alles seltsam wirkt und etwas fehl am Platze.
Christine Koetzel ist allein auf der Bühne, sie spricht den Text in einem schlichten, privaten Bühnenbild. Sie nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise, wo das Wasser und die ständige Bewegung des Wassers allgegenwärtig sind, wo die Grenzen zwischen Wirklichem und Unwirklichem fließend werden, wo die Toten zu den Lebenden sprechen, und wo die Vergangenheit gegenwärtig wird.
Jon Fosse, 1959 geboren, ist ein norwegischer Schriftsteller, der ans Theater kam, nachdem er etwa 15 Romane, Essays und Sammlungen von Gedichten veröffentlicht hatte. Er erzählt gern, dass er mit 7 Jahren dem Tod entkommen ist, und das die merkwürdige Erinnerung an diese Art von Übergang ihr nie verlassen hat: diese Fragilität der Existenz, diese Präsenz des Unsichtbaren haben sein Werk entscheidend geprägt. Jon Fosse gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Autoren.
Die Compagnie Echo wurde 2003 von Christine Koetzel gegründet. Wie das Gebirgsecho, ein klangvolles physikalisches Phänomen, wollen “Echo” der Resonanzboden sein für Wort und Töne, Vibrationen der Körper der Schauspieler und Zuschauer, im Raum des Theaters, und durch das wechselseitige Spiel, das versucht, neue Türen für neue Gedanken zu öffnen. Jedes ihrer Stücke bietet die Gelegenheit, die Wirklichkeit zu zähmen durch poetische Schriften.