Israel Galvan ist einer der größten lebenden Flamencotänzer und vielleicht noch mehr. Er hätte sich damit zufrieden geben kön- nen, aber er hat sich entschieden, die reine Beherrschung der Tradition hinter sich zu lassen, um ihre Moderne zu erfinden. Seit zehn Jahren wird er in allen Hauptstädten umjubelt, und wir wollten ihn ins Carreau einladen. Der sevillanische Bailaor wird von zwei großen Solotänzerinnen, einer Grup- pe Musikern und Tablao-Sänger begleitet und wird die Bretter unserer Bühne zum Klingen und zum Schwingen bringen. Dieses Ereignis bekommt eine besondere Bedeutung, wenn man die besondere Sensi- bilität des Choreographen für die Sache der Sinti- und Roma kennt. Diese jüngste In- szenierung versucht, das Martyrium dieses Volkes im Zweiten Weltkrieg nachzuzeich- nen. Aber mehr als um eine Leidensge- schichte geht es darum, Momente der Freu- de, der Liebe, des Humors nachzuzeichnen. Eine Hymne an die Energie der Sonne, die aus den tiefen der Verzweiflung aufscheint, denn diese Gruft der zeitgenössischen Ge- schichte hat es zu überleben gegolten. Eine bedingungslose Ode an das Leben und an die Menschlichkeit.
LO REAL / LE RéEL / ThE REAL
Fr
04.10
15:00
105