Die Intensität jener Augenblicke, „wenn man keine Wahl hat, wenn die Entscheidungen für uns gefällt werden, wie ein Blitzschlag, oder die Sekunde vor dem unvermeidlichen Unfall,“ genau dieser Moment fasziniert Wim Vandekeybus, weshalb er ihm seine erste Inszenierung widmet: What the body does not remember, die auf der Grenze zwischen Anziehung und Abwehr hin und herschwankt.
Mal ist es eine Konfrontation zweier Tänzer, mal zweier Gruppen, der Tänzer und der Musik, der Tänzer und einem kompulsiven Spiel von Linien… Aber überall brechen Aggression, Angst und Gefahr durch.
1987 schlug dieser große choreografische Knall von Wim Vandekeybus und Ultima Vez die Tanzwelt in ihren Bann. Heute, mehr als 25 Jahre später und mit einem neuen Ensemble, ist nichts von seiner Kraft und Aktualität verloren gegangen. Ein großer Augenblick der Tanzgeschichte. Nicht verpassen!
Wim Vandekeybus ist 1963 geboren. Nach seinem Psychologiestudium orientiert er sich 1985 um, besteht die Aufnahmeprüfung bei Jan Fabre und bekommt eine Rolle in The Power of Theatrical Madness. Zwei Jahre später gründet er Ultima Vez. Für sein erstes Stück What the Body Does Not Remember erhält er 1987 einen Bessie Award (New York Dance and Performance Award), einen Preis für innovative Werke. Begeistert von der Vielfalt der Medien konzipiert er seitdem Stücke und andere Werke, die Theater, Videos und Fotografie auf der Bühne vereinen, darunter Blush (2003), Spiegel (2006), und Booty Looting (2012).